Wir beginnen unsere Liste mit DER niederländischen Spezialität: Hering. Diesen fettigen Fisch finden Sie gebraten und geräuchert, aber am besten isst man ihn roh. Aber keine Sorge – guter und frischer Haring, wie er auf Niederländisch heißt, schmeckt nicht unangenehm fischig, sondern hat einen ganz eigenen, unverwechselbaren Geschmack.
Die Niederländer essen ihren Hering traditionell gerne mit kleingehackten Essiggurken und Zwiebeln und wir empfehlen natürlich, es genauso zu handhaben. Dazu haben die Fischer, die den Hering gefangen haben, nach einem langen Tag auf See auch gerne einen Wacholderschnaps getrunken, was eine hervorragende Gelegenheit ist, dann auch gleich diese holländische Spezialität, auf Niederländisch Jenever genannt, zu testen. Besonders gute Fischrestaurants und -imbisse finden Sie rund um den Albert Cuyp Markt in der Amsterdamer Innenstadt.
Vom herzhaften Hering geht es dann auch gleich weiter zu einer der berühmtesten Süßigkeiten des Landes: die Stroopwafel, zwei runde, flache, aufeinandergelegte Teigwaffeln mit einer Karamellfüllung in der Mitte. Am besten werden sie warm gegessen, während der Syrup noch ein wenig flüssig ist und die Waffeln förmlich im Mund schmelzen.
Aber woher solche frischen und warmen Stroopwafels bekommen? Am besten gehen Sie auch dafür zum Albert Cuyp Markt, wo Sie garantiert einen Stand mit einem herzlichen und freundlichen Bäcker finden. Wer seine Stroopwafel bei Instagram vorführen und die Freunde zuhause neidisch machen will, der sollte sich auf den Weg zu Van Wonderen in der Innenstadt machen. Natürlich gibt es auch hier die einfache – und köstliche – Basisvariante für Puristen, wer will, der kann seine Waffel aber auch in aufwendig dekorierten Ausführungen bekommen.
Natürlich haben die Holländer den Apfelkuchen nicht erfunden. Aber wir sind einfach enorm gut darin, ihn zu backen. Auf keinen Fall verpassen dürfen Apfelkuchenliebhaber das preisgekrönte Winkel43 im Westen von Amsterdam. Im idyllischen Jordaan-Viertel an der Kreuzung von Westerstraat und Prinsengracht finden Sie dieses schon länger nicht mehr so versteckte Juwel, stellen Sie sich also besonders an schönen Sommertagen auf ein wenig Wartezeit ein. Der Apfelkuchen hier ist es aber allemal wert!
Eine kroket (die niederländische Schreibweise der Krokette) oder ein bitterbal (der runde, kleine Bruder der kroket) sind ein enorm beliebter Snack, bei dem es sich traditionell um panierte, frittierte Fleischkroketten handelt. Die perfekte Kombination aus knuspriger Hülle und saftiger, weicher Füllung. Ursprünglich waren kroketten vor allem vor oder nach einem feucht-fröhlichen Abend beliebt, heute findet man sie aber auch in edleren Ausführungen.
Es gibt sogar mehrere Restaurants, die sich darauf spezialisiert haben, kroketten in allen möglichen Ausführungen zu servieren – schließlich lässt sich das Ragout leicht auch aus Zutaten wie Krabben, Huhn, Käse und Pilzen zubereiten. Besonders haben es uns da Wilde Kroketten in Amsterdam-West oder Eetsalon Van Dobben in der Innenstadt, nahe dem Rembrandtplein, angetan.
Ein anderer Favorit für verhangene Herbsttage oder die dunkle Winterzeit: Erbsensuppe, in Holland als „snert“ bekannt. Diese dicke und herzhafte Suppe ist ein echter Klassiker der niederländischen Küche für die Seele und mit der Mischung aus Erbsen, Lauch, Mohrrüben und Sellerie, vielleicht noch mit etwas Räucherwurst und holländischem Speck, bringt dieses Gericht noch jeden satt und glücklich durch den Winter. Moeders in der Rozengracht ist hier unser besonderer Tipp. Wem das doch zu deftig ist und nach einer etwas leichteren Variante sucht, der sollte das snert im Voldaan in der Jan Pieter Heijestraat in Amsterdam-West probieren.
Ok, Käse mag – überraschenderweise – nicht wirklich traditionell holländisch sein, obwohl ein begeistertes Publikum den holländischen Käse als den besten der Welt ansieht, obwohl mit zum Beispiel der französischen Konkurrenz nicht zu spaßen ist. Früher waren sogar ganze Dörfer und Städte vollständig der Käseproduktion gewidmet – denken Sie nur an Edam, woher der Edamer Käse kommt, oder Gouda, allseits bekannt vom Goudakäse. Natürlich können Sie diese Orte noch heute besuchen und hautnah erleben, wie der holländische Käse traditionell hergestellt wurde.
Im Zentrum von Amsterdam finden Sie zuhauf billige Käsegeschäfte, die vor allem Touristen ansprechen wollen, und Supermärkte mit einer gewissen Auswahl, aber wir bevorzugen ganz klar die traditionellen „Käse-Boutiquen“, die man ein wenig außerhalb der Innenstadt gelegen findet. Hervorragenden alten Gouda und noch vieles mehr findet man in den Buden auf dem Albert Cuyp Markt, aber kleine, auf Käse spezialisierte Läden finden Sie auch in den kleinen Gassen und Straßen der Amsterdamer Wohngegenden. In de Jordaan hat es uns besonders Tromp angetan, während es uns im Amsterdamer Osten immer wieder zu Gewoon Kaas zieht.
Diese kleinen Gewürzplätzchen werden traditionell zur Winterzeit, vor allem um die Zeit des Sinterklaas herum, gebacken, aber wir erfreuen uns das ganze Jahr hindurch an frischen pepernoten. Denn warum sich beschränken? Heute leben wir! Genau das dachten sich auch die Betreiber des Van Delft pepernoten-Ladens und haben das ganze Jahr hindurch geöffnet.
Hier bekommen Sie eine enorme Auswahl an pepernoten für jeden Geschmack. Der Kern, das gewürzte Plätzchen, bleibt immer gleich, aber Sie können sich hier den Belag Ihrer Wahl aussuchen: Haselnussschokolade, Toffee, tompouce, das berühmte niederländische Gebäck, crème brûlé und noch vieles mehr. Zusammen mit dem Plätzchengewürz aus Zimt, Muskatnuss, Ingwer, Gewürznelken und Kardamom ist das das ganze Jahr hindurch eine unschlagbare Kombination.
Tief im holländischen Winter brauchen wir alle einmal Essen für die Seele. Und was tut der Seele besser als weiche, samtige Kohlenhydrate? Nichts! Der stamppot kann sich daher mit Fug und Recht echtes comfort food nennen. Beim stamppot wird eine Basis aus Kartoffelbrei mit saisonalem Gemüse wie Kohl oder Karotten kombiniert und schließlich mit einer Kelle Soße, Fleischbällchen oder Würstchen abgerundet.
Wo wir für einen Teller voll mit dampfendem stamppot gehen? Da haben wir zwei klare Lieblinge: zum ersten Moeders an der Rozengracht, wo die Wände vollgehängt mit Bildern von Müttern sind. Hier kann auch jeder ein eigenes Bild von Mutti beisteuern! Manchmal will man seinen stamppot aber auch in der Ruhe der eigenen vier Wände genießen. Dafür geht man zu Stamppotje. Im Sommer der Eisladen IJscuypje, gibt es hier zur kalten Jahreszeit stamppot zum Mitnehmen.